Du siehst ein Praktikum primär als zeitliche und arbeitstechnische Investition in deinen beruflichen Marktwert an? Die Bezahlung ist für dich wenn überhaupt nur sekundär von Interesse? Das ist sicherlich eine sehr lobenswerte Einstellung, dennoch nicht ganz richtig sagen wir vom Praktikum-Ratgeber! Warum erfährst du weiter unten...
Wer den Cent im Praktikum nicht ehrt...
Klar, wir wissen alle, dass es bei einem Praktikum nicht wirklich viel "zu holen" gibt. Und dass ein Praktikum primär auch der Neigungsfindung für meine spätere berufliche Orientierung sowie das Sammeln wichtiger (erster) Berufserfahrung dienen soll, wissen wir natürlich auch.
Aber zum einen ist gerade der Lebensabschnitt, in denen wir Praktika absolvieren oder beruflich gar auf diese angewiesen sind, weil einfach der primäre Arbeitsmarkt für Arbeitssuchende nicht mehr hergibt, häufig recht stark mit einer finanziellen "Durststrecke" verbunden. Zum anderen reflektiert die Tatsache, ob ein Gehalt gezahlt wird bei einem Praktikum sowie dann natürlich auch deren Höhe, wie sehr meine Tätigkeit als Praktikant bei meinem Arbeitgeber gefragt & dementsprechend auch honoriert ist.
Wie schon öfters vom Praktikum-Ratgeber-Team erwähnt, kann folgende Faustregel aufgestellt werden: In Bezug auf meine (finanzielle & arbeitstechnische) Wertschätzung bei meinem Arbeitgeber kann diese pauschal gesagt mit der Höhe des mir zugesicherten Praktikantengehaltes gleichgesetzt werden. Soll heißen: ein Unternehmen, das mich für mehrere Monate für sich arbeiten lässt und dabei (so gut wie) nichts zahlt, hat hier zu allermeist eine Aushilfstätigkeit mit dem Deckmantel eines Praktikums versehen. Der Lernerfolg auf Seiten des Praktikanten dürfte, ganz im Gegenteil zu seinem geleisteten Arbeitseinsatz, hier Richtung "null" tendieren.
Tipp: Der Studium Ratgeber hat noch mehr Tipps und Infos rund ums Thema Praktikum
Stutzig sollte man generell werden, wenn in Stellenausschreibungen zur Frage des Gehaltes nur "Verhandlungssache" steht - denn in diesen Verhandlungen hat der Praktikant, gerade in wirtschaftlich schweren Zeiten, regelmäßig die schlechteren Karten.
Auch ist festzustellen, dass vor allem große, namhafte Unternehmen unbezahlte Praktika ausschreiben - und diese auch besetzt bekommen. Hier gilt, leider, der Ausspruch "wir zahlen mit unserem guten Namen", denn ein Praktikum bei einem namhaften Unternehmen macht sich in einem Lebenslauf immer gut, und das wissen auch die Personaler eben dieser Firmen. Und bevor Arbeitssuchende eine unschöne Lebenslauflücke in Kauf nehmen, wählen sie hier das kleinere Übel, und dies heißt dann häufig: arbeiten für lau!
Betone deine Qualitäten
Darum der Tipp vom Praktikum-Ratgeber: mach dich wichtig, zeig dem Unternehmen, bei dem du dich als Praktikant bewirbst, wie mehrwertig du bist und was du alles einbringen kannst. Für das Unternehmen geldwerte Vorteile können hier sein:
- bereits gemachte Erfahrungen in der Branche
- Spezialistenwissen
- Belegung fachlich gesuchter Studiengänge und -schwerpunkte
- persönliche Stärken wie Verkaufstalent, Redegewandtheit
- persönliche Kontakte
- bereits absolvierte Praktika bei für das Unternehmen interessanten Firmen (z.B. Mitbewerber, mögliche Kooperationspartner)
- Ideen & Innovatives Denken (Vorsicht, nicht altklug wirken)
Falls das Unternehmen sich damit herausreden will, dass generell Praktika in der Firma unbezahlt sind oder deren Branche derzeit Praktika finanziell nicht honoriert, frag nach alternativen Kompensationsmöglichkeiten! Beispiel: Wenn dein Unternehmen, bei dem du dich bewirbst, Fahrräder herstellt, dann wäre es natürlich naheliegend, mit dem Entscheider in Übereinstimmung zu kommen, dass Sie am Ende des Praktikums anstatt finanzieller Zahlungen ein Fahrrad als kleines Dankeschön bekommen.
Aber denk immer daran: der Markt für Praktika ist momentan eher ein Arbeitgeber-Markt, soll heißen, dass Praktikasuchende derzeit mit sehr vielen Suchenden um eher wenige bzw. wenig gut bezahlte Praktika-Stellen konkurrieren - dies ist leider nicht förderlich für ein sehr forderndes Auftreten deinerseits. Aber denk daran: Selbstbewußtes Auftreten sowie die Gewißheit, dass du dich ganz sicher nicht unter Preis bzw. deinem Marktwert verkaufen musst, solltest du zu jederzeit aktiv mit einbringen. Dieses schätzt auch dein Gegenüber, auch wenn er als Entscheider (momentan) sicherlich auf der verhandlungsstärkeren Seite sitzt!
Du hast weitere Tipps rund um Verdienstmöglichkeiten bei Praktika oder hast Erfahrungen gemacht, die auch für die Leser des Praktikum-Ratgeber hilfreich sein könnten? Dann freuen wir uns auf deine Mail an info@ratgeber-netzwerk.de, Stichwort "Meine Praktikumerfahrung". Deine Erlaubnis vorausgesetzt, würden wir diese dann gerne hier veröffentlichen.
Tipp: Durchforste die Praktikums-Börsen und finde einen tollen Praktikumsplatz!