Infos rund ums Praktikum für Studenten

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In vielen Studiengängen steht ein Pflichtpraktikum in den Ausbildungsinhalten und natürlich hat jeder Student auch die Möglichkeit ein freiwilliges Praktikum zu absolvieren oder sogar mehrere Praktika. Egal ob Pflicht oder freiwillig - du kannst vieles dazu beitragen, dass dein Praktikum zu einem Erfolg wird.

Das Ziel eines Praktikums und wie du es erreichst

Ein Praktikum soll dir einen möglichst tiefen Einblick in die tägliche Arbeit eines Berufs verschaffen. Du lernst dich mit Kollegen abzustimmen, Aufgaben selbstständig zu erledigen und vielleicht bekommst du auch die Möglichkeit an einem interessanten Projekt mitzuarbeiten. Viele Studenten jammern nach dem Ende eines Praktikums, dass sie nichts gelernt haben und nur langweilige Aufgaben erhielten. Ein offenes Gespräch kann hier vieles verändern. Es gibt Praktikanten, die damit zufrieden sind, die Post zu verteilen oder Kaffee zu kochen und die Unternehmen gewöhnen sich daran. Wenn du mehr willst, darfst du das auch auf eine höfliche Art einfordern. Die meisten Chefs reagieren darauf positiv und am Ende kannst du auf ereignisreiche Wochen zurückblicken, die dir fachlich und sozial viel gebracht haben.

Pflichtpraktikum - die Rahmenbedingungen müssen erfüllt werden

Jede Hochschule oder Universität hat ihre eigenen Regelungen bezüglich der Pflichtpraktika. Welche Voraussetzungen dein Praktikumsplatz erfüllen muss, damit deine Leistung anerkannt werden kann, geben die Schulen rechtzeitig bekannt. So hast du genug Zeit, um dich nach einem Platz umzusehen. Oft werden auch Adressen und Anlaufstellen von den Bildungseinrichtungen bereitgelegt, um dir die Suche zu erleichtern. Für Pflichtpraktika wie die Famulatur oder das Pflegepraktikum gelten enge Rahmenbedingungen, doch auch für Praktika in anderen Berufsfeldern gibt es Regelungen zu den Inhalten. Schließlich stellt ein Pflichtpraktikum immer einen Teil der Ausbildung dar und damit müssen bestimmte Inhalte im Rahmen der praktischen Tätigkeit erlernt werden.

Projekte im Praktikum - viel praktisches Wissen in kurzer Zeit

Viele Unternehmen nehmen regelmäßig Praktikanten, wenn Studien geplant sind oder innerbetriebliche Veränderungen anstehen und durchgeführt werden sollen. Projekte sind ideal um aus deinem theoretischen Wissen interessante Praxiskenntnisse zu gewinnen und du kannst in vergleichsweise kurzer Zeit viel lernen. Es lohnt sich also, auf den Webseiten der Unternehmen nach passenden Stellen Ausschau zu halten.

Wird jedes Praktikum bezahlt?

Nein, nicht jedes Praktikum wird vergütet. Meist werden Pflichtpraktika grundsätzlich nicht vergütet, weil sie ein fester Teil deiner Ausbildung sind. Auch bei einem freiwilligen Praktikum kannst du nicht automatisch eine Vergütung erwarten. Häufig lässt sich aber individuell regeln, ob die eigene Leistung innerhalb des Praktikums finanziell entlohnt wird. Dazu stehen verschiedene Modelle zur Wahl:

  • Aufwandsentschädigung (meist nur eine geringe Summe, mit der Spritkosten oder ähnliches erstattet werden sollen)
  • Fester Lohn (je nach Branche zwischen 300 und 800 Euro im Monat)
  • Stundenlohn ( muss sich am Mindestlohn orientieren und gilt meist nur für Praktika, die länger als drei Monate dauern)

Viele Studenten achten bei ihrer Wahl vor allem darauf, ob ihre Arbeit auch entlohnt wird, also ob das Praktikum vergütet wird. Allerdings dient ein Praktikum in erster Linie nicht zum Geldverdienen, sondern hat den Zweck dich mit einem Beruf oder einem Tätigkeitsfeld vertraut zu machen oder deine theoretischen Kenntnisse in der Praxis anwenden zu können. Experten raten daher, den Praktikumsplatz immer mehr nach den eigenen Interessen und nach den angebotenen Lernmöglichkeiten zu wählen und weniger nach der Vergütung.

Wie finde ich einen Praktikumsplatz?

Mit Hilfe des Internets ist es nicht schwer, einen geeigneten Praktikumsplatz zu finden. In den meisten Jobbörsen gibt es inzwischen eine eigene Rubrik dafür und zusätzlich stehen dir Datenbanken verschiedener Anbieter für deine Suche zur Verfügung. Egal ob du für ein Pflichtpraktikum einen Platz suchst oder ein freiwilliges Praktikum absolvieren möchtest; du solltest dich möglichst frühzeitig auf die Suche machen, denn Plätze bei den interessanten Unternehmen oder Kliniken sind rar und damit schnell vergeben. An den Unis und Hochschulen kann dir auch das Schwarze Brett bei der Suche helfen und auf der Homepage der Schule findest du eventuell auch Adressen von Firmen, die Praktikumsplätze zur Verfügung stellen.

Tipp: Es gibt im Internet auch Praktikums-Börsen

Die richtige Bewerbung

Da die meisten Praktikumsstellen für Studenten mittlerweile online ausgeschrieben werden, erfährst du bereits in der Anzeige selbst, welche Bewerbungsform das jeweilige Unternehmen bevorzugt. Häufig reicht es aus, wenn alle Unterlagen per Mail übermittelt werden, denn nur noch wenige Unternehmen bestehen auf eine Bewerbung in der klassischen Papierform. Beim Motivationsschreiben zur Bewerbung solltest du aber in jedem Fall Sorgfalt walten lassen. Schließlich liefert es den potenziellen Praktikumsgebern einen ersten, persönlichen Eindruck von dir. Es gibt Muster, die dir beim Verfassen des Anschreibens helfen können, doch die Unternehmen bevorzugen individuelle Schreiben und möchten gleich am Anfang lesen, warum du dich für ein Praktikum bei diesem Unternehmen entschieden hast.

Ein freiwilliges Praktikum liefert wichtige Vorteile

Für einige wenige Studiengänge ist kein Pflichtpraktikum vorgesehen. Trotzdem solltest du überlegen, ob du einen Teil der Semesterferien investierst, um praktische Erfahrungen zu sammeln. Vielleicht stellt sich dabei heraus, dass dein Traumberuf doch ganz anders ist, als du gedacht hast und dann kannst du vielleicht dein Studium neu ausrichten. Zudem kann dir ein freiwilliges Praktikum später bei der Jobsuche wertvolle Dienste leisten. Dauer und Tätigkeit sind im Rahmen eines freiwilligen Praktikums frei verhandelbar und natürlich kannst du auch individuell über eine Bezahlung verhandeln.

Sozialversicherungen & Krankenversicherung im Praktikum

In der Regel fallen bei einem Pflichtpraktikum oder einem freiwilligen Praktikum keine Sonderzahlungen für die Krankenkasse  an, aber du solltest deine Krankenkasse in jedem Fall von deinem Praktikum in Kenntnis setzen, damit du bei einem Unfall ausreichend versichert bist. Wird dein Praktikum vergütet, können unter Umständen Zahlungen für die Sozialversicherungen fällig werden. Das gilt vor allem, wenn dein Verdienst 920 Euro im Monat übersteigt und dein Praktikum mehrere Monate dauert.

Auslandspraktikum im Studium

Viele Unis und Hochschulen ermuntern ihre Studenten zu einem Auslandspraktikum. Du lernst nicht nur andere Kulturen kennen, sondern oft auch andere Methoden und Herangehensweisen. Die Erfahrungen, die dir ein Auslandspraktikum bieten kann, sind sehr wertvoll und wenn sich finanziell eine Möglichkeit dazu bietet, solltest du auf jeden Fall ernsthaft darüber nachdenken. Eine Alternative zum freiwilligen Auslandspraktikum kann ein Work & Travel-Jahr im Rahmen eines Urlaubssemesters sein. Die Möglichkeiten dazu werden immer vielfältiger und mit einer guten Planung gelingt die Finanzierung des Auslandsaufenthalts aus eigener Kraft.

Pflichtpraktikum als Student abgebrochen - was nun?

Es kann natürlich vorkommen, dass du dich in deinem Praktikum nicht wohlfühlst. Vielleicht sind dir deine Aufgaben zu langweilig oder es gibt Probleme mit Kollegen oder andere Schwierigkeiten. Im ersten Schritt solltest du immer versuchen, die Probleme offen anzusprechen. Eventuell kann auch ein Vermittler helfen die Situation zu klären. Wenn das nicht gelingt und du ein Pflichtpraktikum vorzeitig abbrichst, musst du dir bewusst darüber sein, dass dies auch im Zeugnis vermerkt wird, das dir dein Praktikumsgeber ausstellt. Zudem hat ein nicht vollendetes Pflichtpraktikum auf dein Studium Auswirkungen. In der Regel wirst du nicht zu den Abschlussprüfungen zugelassen, wenn der Nachweis über ein erfolgreich absolviertes Praktikum fehlt. Vor allem bei kurzzeitigen Praktika lohnt sich daher das Durchhalten doppelt. Zum einen kannst du zu den Abschlussprüfungen antreten und zum andern sammelst du wertvolle Erfahrungen über dich selbst in Stresssituationen.