Augen auf und durch - so könnte die Kurzfassung lauten, die wir vom Praktikum-Ratgeber dir mit auf den Weg zum ersten Praktikum-Tag geben möchten. Sieh das Praktikum vor allem als eine riesige Chance für dich, Erfahrungen in komplett neuem Terrain zu sammeln!
Aller Anfang ist schwer
Lehrjahre sind keine Herrenjahre, so sagt man. Sicher eine Plattitüde und auch ein gefundenes Fressen für das "Phrasenschwein", dennoch trifft dieses wie eine "altkluge Bauernregel" wirkende Statement ganz sicher auch für Praktika zu! Und ganz sicher sind Praktika damit auch keine wirklich günstige Gelegenheit, dort Ansprüche zu stellen oder gar strategisch im Team platziert zu sehen. Doch wie kann man als "frischer" Praktikant "seinen" Platz im Kollegenkreis sowie, zumindest für die kommenden Wochen, auch im Unternehmen finden? Alles ist neu, keiner steht einem, wie im altvertrauten Hörsaal, mit Rat & Tratsch zur Seite. Guter Rat ist aber gar nicht teuer in dieser Situation, dafür sorgt das Praktikum-Ratgeber-Team!
Aufmerksam in der zweiten Reihe
Gerade die ersten Tage im Praktikum solltest du primär dazu nutzen, eher aus gesicherter Deckung heraus dir dein eigenes Bild vom neuen Umfeld machen. Wer ist dein direkter Vorgesetzter, wer wiederum der Vorgesetzte von deinem Vorgesetzten? Versuche vor allem auch, die innerbetrieblichen "Usancen" zu erkennen und hieraus dein weiteres Verhalten abzuleiten. Und was das "sprichwörtliche" Kaffeekochen, Kopien anfertigen oder die Post zu erledigen anbetrifft: sicher wirst du auch bei diesen doch eher gering geschätzten Tätigkeiten auch deine Erfahrungen sammeln "dürfen". Doch sollte dies natürlich nur ein zeitlich sehr gering zu Buche schlagendes Tätigkeitsfeld sein. Wenn nicht an dem ist, solltest du dies auf jeden Fall zur Sprache bringen. Ein hierfür guter Zeitpunkt sind sogenannte Feedbackgespräche. In der Regel findet am Anfang eines Praktikums eine Art "Orientierungsgespräch" statt, gefolgt von einem eher kurz gehaltenen Feedbackgespräch zur Praktikums-"Halbzeit" sowie schlussendlich einem abschließenden zum Praktikumende. Dieses sind allesamt gute Möglichkeiten, um dir Luft bzw. Gehör zu verschaffen. Sachlich aber auf den Punkt bezogen vorgebracht, zeigst du damit eine sicherlich geschätzte Zielstrebigkeit sowie Selbstbewusstsein - beides Eigenschaften, die im Arbeitsleben mehr als geschätzt sind!
Schätze den guten Rat deiner Kollegen
Aber denke auch dran: Praktika sind sicherlich nicht die Zeitpunkte, bei denen große Ansprüche gestellt werden können. Drum suche auf jeden Fall auch den kommunikativen Austausch mit anderen Praktikanten in deinem Unternehmen oder dir wohl gesonnenen Arbeitskollegen. Sprich mit diesen offen an, was dich stört und sei ebenso offen für auch kritisches bzw. korrigierendes Feedback deiner Gegenüber. Häufig fehlt ganz einfach noch das abschätzende Moment bei Praktikanten, was normale Tätigkeiten darstellen und wo bereits der Übergang zu einer billigen Arbeitskraft überschritten ist. Dein Praktikum bietet dir nämlich die Möglichkeit, erste berufliche Erfahrungen zu sammeln, deine Fähigkeiten zu trainieren und Kontakte zu knüpfen. Sieh darum dein Praktikum als Chance und gehe aktiv und offen sowohl an deine Tätigkeiten als auch deine Kollegen und Mitarbeiter heran.
Nimm dich nicht zu wichtig!
Ein weiterer Punkt, der häufig zu großer Enttäuschung bei Praktikanten führt, ist die aus seiner Sicht zu geringe Aufmerksamkeit, die ihm zuteil wird. Bitte sei dir bewusst, dass Praktikanten oft erst einmal eine Belastung darstellen: Sie müssen eingewiesen und mit den Aufgaben vertraut gemacht werden. Das bindet Zeit und Nerven anderer Mitarbeiter. Wenn sich niemand ausführlich mit dir befasst, werte es nicht notwendigerweise als Desinteresse an dir! Im Unternehmensalltag fehlt dazu oft schlicht die Zeit. Wenn sich also jemand die Mühe macht, dich in ein Projekt einzuweisen und dir als Ansprechpartner zur Seite zu stehen, dann ist das fast schon mehr, als du am Anfang deiner beruflichen Karriere erwarten kannst!