Du hast dein Studium erfolgreich abgeschlossen und bist nun auf der Suche nach einer geeigneten Stelle, aber du wurdest bereits von einigen Unternehmen abgelehnt, weil dir praktische Erfahrung fehlt? Ein Praktikum nach dem Studium kann deine Chancen auf dem Arbeitsmarkt deutlich verbessern. Es gibt allerdings einige Punkte, die du bei der Auswahl berücksichtigen solltest.
Die Chancen auf eine Übernahme abschätzen
Auch wenn die Prüfungen bereits abgeschlossen sind und du noch keine Stelle gefunden hast, solltest du nicht in Panik verfallen. Die Zeiten der Generation Dauerpraktikum sind vorbei und die meisten Absolventen finden innerhalb von fünf Monaten eine Anstellung. Informatiker und Ingenieure finden im Anschluss ans Studium sogar noch schneller eine Anstellung, während unter den Politik- und Sozialwissenschaftlern jeder Dritte nach dem Studium noch ein Praktikum absolviert, ehe dieser Probearbeitsplatz anschließend in den ersten Arbeitsmarkt führt. Lediglich bei den Absolventen der Geisteswissenschaften sind derzeit längere Leerlaufzeiten zwischen Studium und Anstellung zu beobachten.
Bei der Wahl der Praktikumsstelle solltest du dir also Zeit lassen und auch online recherchieren, ob dein Wunschunternehmen offene Stellen anzubieten hat, die zu deiner Ausbildung passen.
Tipp: Vielleicht ist auch ein Auslandspraktikum genau das Richtige für dich.
Praktikum als Neuorientierung
Manchmal stellt sich erst kurz vor den Abschlussprüfungen heraus, dass der gewählte Studiengang nicht zum absoluten Traumberuf führt. Ein Praktikum kann dann neue Möglichkeiten aufzeigen, um einen neuen Karriereweg zu finden. Ein offener und ehrlicher Umgang mit der eigenen Situation ist hier deutlich besser, als das Erfinden von wohlklingenden Ausreden und auch in einer späteren Bewerbung für eine Festanstellung kann ein Praktikum nach dem Studium mit dem Gedanken einer Neuorientierung gut begründet werden.
Tipp: Schau dir unsere Links zu den besten Praktikums-Börsen an
Das Überbrückungspraktikum zwischen Bachelor und Master
Wenn zwischen Bachelorabschluss und dem Beginn des Masterstudiums mehrere Wochen oder Monate liegen, ist ein Überbrückungspraktikum optimal, um praktische Erfahrungen zu sammeln. Zum Teil können sich daraus Beschäftigungsverhältnisse wie das eines Werkstudenten ergeben und damit wäre auch die finanzielle Seite des Anschlussstudiums gesichert. Doch auch wenn das Praktikum unbezahlt bleibt und keine feste Anstellung winkt, lohnt es sich die praktischen Erfahrungen mit in den Masterstudiengang zu nehmen.
Die Alternativen zum Praktikum
Vor allem im Kultur- und Medienbereich steht vor einer Festanstellung meist die Beschäftigung als freier Mitarbeiter oder Volontär, weil hier unbefristete Anstellungen im Anschluss ans Studium eher die Ausnahme bilden. Bei diesen Fachrichtungen ist es daher sehr sinnvoll, bereits während des Studiums ein Praktikum bei einem Unternehmen zu finden, das später auch für eine Festanstellung in Frage kommt. So steigen die Chancen auf ein angemessen bezahltes Beschäftigungsverhältnis direkt im Anschluss ans Studium. Auch freiwillige und unbezahlte Praktika in den Semesterferien der letzten beiden Semester können eine Eintrittskarte in den Arbeitsmarkt sein, wobei sich hier natürlich niemand über die Maßen ausnutzen lassen muss und das Praktikum in erster Linie zum Sammeln praktischer Erfahrung dienen sollte.
40 Prozent der Absolventen finden über Praktika den Einstieg in den Arbeitsmarkt
Du bist also in guter Gesellschaft, wenn du über ein Praktikum eine Festanstellung suchst. Auch wenn immer wieder laut betont wird, dass ein Praktikum berufsqualifizierend ist und damit innerhalb des Studiums und nicht danach stattfinden sollte, zeigen Studien, dass knapp die Hälfte aller Absolventen einen festen Arbeitsplatz über den kleinen Umweg Praktikum erreichen. Die Unternehmen können sich auf diese Weise ein umfassendes Bild deiner Kenntnisse und Leistungen machen und gleichzeitig hast du ausreichend Gelegenheit, um Kollegen und Abläufe kennenzulernen.
Der Verdienst im Praktikum für Absolventen
Anders als bei einem Pflichtpraktikum während des Studiums, das in der Regel nicht vergütet wird, hast du im Praktikum für Absolventen natürlich einen Anspruch auf ein Gehalt, vor allem wenn du bereits nach einer kleinen Einführung geldwerte Leistungen erbringst. Die Höhe der Vergütung ist allerdings reine Verhandlungssache. Soll das Praktikum länger als vier Wochen dauern, ist auch eine gestaffelte Vergütung denkbar.
Tipp: Informiere dich über das Thema Bezahlung im Praktikum
Der Einstieg ins Berufsleben als Trainee
Hochschulabsolventen werden als Trainee in einigen Unternehmen als vielfältig einsetzbare Nachwuchskräfte aufgebaut. Dabei durchlaufen sie innerhalb eines Traineeprogramms verschiedene Abteilungen, nehmen an Seminaren teil und lernen möglichst viele verschiedenen Firmenbereiche innerhalb kurzer Zeit kennen.
Die Zeit als Trainee dauert in der Regel zwischen 12 und 24 Monate. Vor allem in Banken und Versicherungen zählt das Traineeprogramm zum Alltag, aber auch in anderen Branchen werden Nachwuchskräfte für die Führungsetagen inzwischen so angelernt. Die Vergütung deiner Zeit als Trainee ist Verhandlungssache und kann mit der Vergütung von Werkstudenten verglichen werden.
Ein Vertrag ist Pflicht
Im Vertrag für das Praktikum nach dem Studium sollten möglichst viele Fragen genau beantwortet werden. Von der Praktikumsdauer über die Anzahl der üblichen Wochenstunden bis hin zu einem eventuellen Urlaubsanspruch gibt es Vorgaben und gesetzliche Regelungen, die in Standardverträgen enthalten sind. Es ist für beide Seiten stressfreier, wenn die Anforderungen und Leistungen detailliert schriftlich festgehalten wurden, denn so lassen sich nachträgliche Missverständnisse vermeiden.
Tipp: Auch auf unserem Portal Studium Ratgeber findest du wichtige Infos zum Thema Praktikum