Das Praktikum für Abiturienten

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Das Abitur ist hart. Du musst viel lernen und hast richtig Prüfungsstress. Da ist es nur gerecht, dass das Abitursschuljahr durch die frühen Prüfungen verkürzt ist und es schon vor den letzten Sommerferien Zeit zum Erholen gibt. Erholen ist auch wichtig, doch müssen es ja nicht unbedingt einige Monate sein. Die Zeit bis zu den Sommerferien könntest du für ein Praktikum nutzen. Das wird dir helfen, dich für ein Studienfach oder einen Beruf zu entscheiden. Wenn du schon einen Ausbildungsplatz sicher hast, kann dir das Praktikum den Einstieg erleichtern.  Ein Praktikum für Abiturienten ist, auch wenn es keine reine Erholung ist, ein guter Ausgleich zu der stressigen Lernzeit die hinter dir liegt.

Deine Ausgangssituation

Nicht jeder, der das Abitur macht oder frisch in der Tasche hat, weiß schon was er anschließend macht. Für die Unentschlossenen und noch Suchenden ist ein Praktikum wirklich die perfekte Lösung. Ihr könnt Berufe erkunden, durch ein Sozialpraktikum die persönliche Entwicklung fördern oder euch in einem Umweltpraktikum engagieren. Eventuell ergibt sich noch spontan die Möglichkeit Ausbildungsplätze zu ergattern.

Hast du schon einen Ausbildungsplatz sicher, empfiehlt es sich, direkt im Ausbildungsbetrieb das Praktikum zu machen. Ihr seid dann schon eingearbeitet, wenn es richtig los geht und könnt Euch besser auf die Berufsschule konzentrieren. Die Abbrecherquote in der Probezeit ist geringer, wenn Abiturienten längere Praktikumseinsätze in dem Beruf hatten.

Die letzte Gruppe der Abiturienten ist die, die bereits einen Studienplatz haben. Für euch bietet es sich an, das Praktikum zu nutzen um zu lernen wie es an der Basis aussieht. Wenn Ihr beispielsweise Maschinenbau studieren werdet, macht es Sinn sich mal für einige Zeit als Maschinenbediener auszuprobieren. Die Erfahrungen werden im Studium hilfreich sein, weil ihr aus dem Praxiseinsatz Kenntnisse über Schwachstellen, Anwenderfreundlichkeit und Problemlösung erworben habt.

Praktikum für Unentschlossene

Ob das Praktikum hier unbedingt der Orientierung dienen muss oder einfach nur Zeitgewinn bringen soll, kann hier hintenan gestellt werden. Eine lange Zeit des schulischen oder beruflichen Nichtstuns verändert die Gewohnheiten. Frühes Aufstehen fällt immer schwerer und zu Dingen die keinen Spaß machen, kann man sich immer schlechter aufraffen. Ein Praktikum gibt dir Tagesstruktur und hält dein Verantwortungsbewusstsein hoch. Ist das Praktikum dann noch mit Freude an der Arbeit oder spannenden Tätigkeiten verbunden, kommt der Orientierungseffekt von ganz allein hinzu.

Wer sich seine beruflichen Ziele noch nicht gesteckt hat, tut gut daran, sich in verschiedenen Praktika auszuprobieren. Dabei solltest du dich über die unterschiedlichen Möglichkeiten, die dir als Abiturienten  gegeben sind, informieren. Studium, Ausbildung, Auslandsjahr, Bundesfreiwilligendienst sind Optionen die du hast. Vielleicht zeigt dir dein Praktikum, dass eine Ausbildung das Richtige für dich ist und die Ausbildung weist dir den Weg in ein aufbauendes Studium.

Praktikum zur Ausbildungsvorbereitung

Unternehmen sind gern bereit, Abiturienten als ihre zukünftigen Azubis in Praktikas besser kennenzulernen. Als Abiturient hast du den Luxus, dass dir zwischen der letzten Prüfung und den Sommerferien einige Wochen bleiben, die du dafür nutzen kannst. Ausbildungstechnisch hast du dadurch etwas Vorlauf und wirst als Auszubildender früher verantwortungsvollere Aufgaben übertragen bekommen. Ein Teil des theoretischen Stoffes wird sich dir dadurch auch leichter erschließen und du kannst später die Ausbildung aufgrund des höheren Schulabschlusses und guter Berufsschulnoten erheblich verkürzen.

Alternativ hast du die Chance ein richtiges Spaßpraktikum zu machen. Bist du sportlich und Fan des örtlichen Fußballvereins, kannst du dort ohne große Ambitionen in Hinsicht auf deine Karriere aktiv werden oder als Praktikant in Tierheimen oder Surfschulen deine Freizeitinteressen ausleben und Arbeiten wie andere Urlaub machen.

Praktikum als Einstieg ins Studium

Angehende Medizinstudenten können ein Pflegepraktikum machen, Maschinenbaustudenten sich in der Produktion betätigen oder Eventmanager mal schauen wie Veranstaltungstechnik funktioniert. Wer die Basis kennt, kann später realitätsnäher planen und arbeiten. Auch für die zwischenmenschlichen Beziehungen ist ein Praktikum „ganz unten“ gut. Wer weiß, mit welchen Problemen und Belastungen Pflege- oder Produktionspersonal zu kämpfen haben, schätzt die Arbeit der Kollegen später mehr.

Viele Studienrichtungen beinhalten Praxissemester. Mit einem Praktikum als Abiturient kannst du schon Kontakte knüpfen und vielleicht in einigen Semestern an diese Wirkungsstätte zurückkehren.

Tipp: Für manche Studiengänge ist ein sogenanntes Vorpraktikum Zulassungsbedingung!

Praktikumsbeurteilung – dein Passierschein in den Traumjob

Im Gegensatz zum Arbeitszeugnis sind Firmen nicht unbedingt verpflichtet, ihren Praktikanten Beurteilungen zu schreiben, die meisten Unternehmen sind jedoch bereit dazu. Das solltest du unbedingt nutzen und dir entsprechende Nachweise ausstellen lassen. Je länger das Praktikum dauert, desto wichtiger wird die Praktikumsbeurteilung für dich sein. Ausbildung und Studium werden als Lernprozesse gesehen und gelten nicht als Berufserfahrungen. Praktikumsbeurteilungen sind gerade am Anfang der Karriere die einzigen Leistungsnachweise, die du deiner Bewerbung beilegen kannst.

Praktikum im Ausland

Reisen und Arbeiten miteinander zu verbinden ist auch eine Option, die du für dich nutzen kannst. Ein Praktikum im Ausland hat den Vorteil, dass du neben den beruflichen Erfahrungen die du sammeln kannst, ggf. auch deine Sprachkenntnisse verbessern kannst. Vor allem für angehende Studenten sind Fremdsprachen sehr wichtig, weil Fachliteratur nicht immer komfortabel in der Muttersprache präsentiert wird.

Entscheidest du dich für ein Praktikum im Ausland, musst du dich noch über Versicherung, Visumspflicht, Arbeitserlaubnis etc. in dem jeweiligen Land informieren.

>> Unsere Empfehlung: Pflegepraktikum & Famulatur im Ausland mit wayers

Praktikumsbericht auch ohne Zwang

Nutzt du deine Freizeit für ein freiwilliges Praktikum, steht kein Lehrer hintenan, der einen Praktikumsbericht von dir sehen will. Trotzdem solltest du den Aufwand nicht scheuen, dir einen zu erstellen. Wirst du als Azubi oder Student weiter in dem Unternehmen bleiben, kannst du die abteilungsübergreifende Zusammenarbeit besser verstehen und die Betriebsorganisation eher verinnerlicht haben, wenn du dies in einem Praktikumsbericht zusammenfasst oder dir wenigstens verschiedene Notizen machst.

Es ist bestimmt für dich interessant, wenn du im Laufe deiner Ausbildung mal wieder auf deinen Anfangsbericht schaust. Du wirst erkennen wie du dich weiter entwickelt hast und wie sich deine Arbeitstage verändert haben.

Fazit

Für Abiturienten ist ein Praktikum sehr zu empfehlen. Es bringt dich in jedem Fall persönlich weiter und stärkt deine Position in späterer Ausbildung oder im Studium. Selbst das Praktikum zum reinen Spaß wird eine Erfahrung sein, die du nie mehr missen möchtest.