Via Praktikum einen Fuß in die Tür bekommen – So nutzt du Jobmessen zu deinem Vorteil

Ein Praktikum auf einer Jobmesse finden

Praktika bieten dir nicht nur Gelegenheit, einen Einblick in den Arbeitsalltag eines Unternehmens zu bekommen. Oftmals dienen sie auch als "Türöffner", um dort oder zumindest in der jeweiligen Branche Fuß zu fassen. Damit das gelingt, gilt es zunächst zwei wesentliche Fragen zu beantworten. Wie wähle ich das passende Unternehmen aus und wie stelle ich mich dort am besten vor? Für beides sind Jobmessen eine gute Anlaufstelle. Gut vorbereitet sicherst du dir die besten Chancen auf ein Praktikum und gewinnst zudem einen realistischen Eindruck der Unternehmen.

Wie du die richtige Messe für dich findest

Bei einer Jobmesse kommt es darauf an, um welche Art der Messe es sich handelt und welche Kernzielgruppe sie anspricht. Schau also, welche sich gezielt an Schüler, Studenten und Absolventen richtet. Dementsprechend gibt es bei Unternehmen auch passende Stellenangebote. Andernfalls hast du womöglich Pech und es stehen keine passenden Einstiegspositionen zur Verfügung. Ein weiteres Auswahlkriterium besteht in der Branchenausrichtung. Je nach Interesse wählst du eine Jobmesse mit einem sehr spezifisch oder auch allgemein für Berufseinsteiger gehaltenen Angebot aus. Auch die Art der Unternehmen kann sehr unterschiedlich ausfallen. Je nach Jobmesse reicht sie von kleinen und mittelständischen Betrieben bis hin zu den großen Global Playern.

Vorbereitung auf den Besuch der Jobmesse

Mache dir zunächst bewusst, welche Art von Praktikum du suchst beziehungsweise was du damit erreichen möchtest. Willst du einen allgemeinen Eindruck einer bestimmten Branche gewinnen? Reizt dich ein bestimmtes Unternehmen? Oder suchst du gezielt nach der praktischen Berufserfahrung, um damit deine spätere Karriere zu gestalten? Wichtig ist auch die Bezahlung. Ist dir die Entlohnung wichtig beziehungsweise bist du sogar darauf angewiesen?

Passende Unternehmen auswählen - Wo zieht es dich hin?

Dass du dich auf einige ausgewählte Unternehmen konzentrierst, ist schon aufgrund der schieren Masse an Ausstellern auf Jobmessen erforderlich. Es wird dir schlicht keine Zeit bleiben, überall vorbeizuschauen, geschweige denn ein Gespräch mit den Verantwortlichen zu führen. Verschaffe dir also zunächst einen Überblick, wer auf einer Jobmesse anwesend sein wird. Wähle dann diejenigen aus, mit denen du unbedingt ins Gespräch kommen möchtest. Hier lohnt es sich, nicht gleich mit dem Top-Favoriten, sondern zunächst einem anderen Unternehmen zu beginnen. Dann bist du, wenn es an den Wunschkandidaten geht, bereits im Gesprächsfluss und konzentrierst dich auf das Wesentliche. Informiere dich vorab unbedingt, ob Gespräche vielleicht an eine Terminvergabe gebunden sind und sichere dir rechtzeitig ein Zeitfenster.

Stichwort Employer Branding: Was verbindet das Unternehmen und mich?

Employer Branding bildet einen wesentlichen Bestandteil im Recruiting-Prozess von Unternehmen. Für dich ergibt sich damit eine gute Möglichkeit festzustellen, ob ein Unternehmen zu dir passt. Denn im Employer Branding drücken sich Werte, wesentliche Aufgaben, Ziele und das Wachstumspotenzial aus. Du gewinnst also einen Eindruck, wofür ein Unternehmen steht und wo die Reise mit ihm hingehen könnte. Auch wenn es sich bei einem Praktikum "nur" um einen ersten Schritt handelt, ist ein Bewusstsein dafür wichtig. Letzteres ist natürlich bedeutend, falls dich eine Firma auch über die Dauer eines Praktikums hinaus als Arbeitgeber reizt. Informationen zum Thema Employer Branding kannst du nicht nur im Vorfeld deines Messebesuchs einholen. Halte dich auch an das vor Ort angebotene Material, wie beispielsweise die Unternehmenspräsentation und deren Aufgabenfelder durch Printkataloge oder Whitepaper. Darin kannst du dich anschließend vertiefen und die Darstellung des Unternehmens mit deinen Eindrücken von der Messe abgleichen.

Gut vorbereitet mit aktualisierter Bewerbungsmappe

Wenn du deine Bewerbungsmappe auf Vordermann bringst, bedeutet das zwei wesentliche Vorteile. Erstens: Du hast auf der Jobmesse gleich die passenden Unterlagen bereit. Zweitens: Du bist in der Lage, deine Fähigkeiten und Kenntnisse realistisch mit dem Anforderungsprofil einer Praktikumsstelle abzugleichen. Hier kommt es dir zugute, dass du bereits eine Vorauswahl an Unternehmen getroffen hast. Dementsprechend kannst du deine Bewerbungsmappe in ausreichender Stückzahl mitnehmen.

Falls du bereits weißt, dass du dich bei einem bestimmten Unternehmen bewerben möchtest, formuliere vorab direkt ein darauf ausgerichtetes Anschreiben. Halte dich ansonsten an ein allgemeines Motivationsschreiben. Dieses ist besonders wichtig, da dein Lebenslauf beziehungsweise deine praktische Erfahrung noch nicht allzu umfassend ausfallen können. Aus diesem Anschreiben muss klar hervorgehen, warum du ein Praktikum machen möchtest. Versuche hierbei so präzise wie möglich zu formulieren. Die Aussage, dass du praktische Erfahrung sammeln möchtest, ist beispielsweise zu allgemein gehalten und ja auch irgendwie selbstverständlich, nicht wahr? Konzentriere dich auf bestimmte Aspekte. Diese hängen – neben deinen individuellen Erwartungen – natürlich davon ab, um welche Branche und welches Unternehmen es sich handelt.

Deinen Lebenslauf ergänzt du neben allgemeinen Angaben um besondere Kenntnisse und etwaige praktische Erfahrungen, die du bereits sammeln konntest. Dabei geht es nicht nur um etwaige Berufserfahrungen – beispielsweise in Form bereits absolvierter Praktika. Auch ehrenamtliche Erfahrungen, Engagement in Vereinen oder anderen Kontexten spielen eine Rolle. Gleiches gilt für besondere Kenntnisse wie Sprachen oder Computer Skills. Bist du bereits Student oder Absolvent, solltest du vermitteln, was dich zu deiner Entscheidung für das Studium bewogen hat. Auch die Verbindung zwischen Studium und Interesse an einem bestimmten Praktikum sollte klar hervorgehen. Das gilt auch, wenn es sich um ein Pflichtpraktikum handelt.

Recruiting-Prozess durchschauen

Zu der Vorbereitung auf den Messebesuch gehört auch die auf die anstehenden Gesprächssituationen. Das betrifft nicht nur die Angaben zu deiner Person und die Begründung, warum du dich für das jeweilige Unternehmen interessierst. Es geht beim Gespräch auch um eine möglichst realistische Einschätzung des Unternehmens und dessen Recruiting-Prozess. Schau zunächst, auf welchen Wegen ein Unternehmen überhaupt neue Mitarbeiter rekrutiert. Beispiel Auslandsjob bzw. Arbeitsplatz im Ausland: wenn du dich für ein ausländisches Unternehmen bzw. eine ausländische Niederlassung bewirbst, wirst du in aller Regel dein Erstgespräch innerhalb des Recruitingprozesses online, also digital führen. Dies bedingt natürlich noch einmal ganz besondere Faktoren, die du berücksichtigen solltest für deine Bewerbung. Hilfestellung für deinen Bewerbungsprozess als auch wichtige Infos zu den bei einem Auslandsjob geltenden Recruiting-Prozessen findest du hierzu auf www.auslandsjob.de.

Firmen ist natürlich – Stichwort Employer Branding – daran gelegen, sich in das bestmögliche Licht zu rücken. Informiere dich also im Rahmen deines Messebesuchs vorab über ein Unternehmen und dessen Recruiting-Maßnahmen. Dann gehst du gleich mit einer realistischeren Einschätzung an ein Gespräch heran. Als Informationsquelle dient beispielsweise Social Media. Profile des Unternehmens und auch von einzelnen Mitarbeitern liefern eine erste Orientierung. Auch über berufliche Netzwerke lassen sich gut Erkundigungen einholen, indem du Beiträge über das Unternehmen sichtest und ehemalige Praktikanten kontaktierst. So bist du imstande, bestimmten Aspekten auf den Grund zu gehen. Stellt ein Unternehmen beispielsweise die Übernahme nach einem Praktikum in Aussicht? Dann ist es interessant, einen Eindruck davon zu bekommen, wie viele Ex-Praktikanten es tatsächlich zu einem langfristigeren Beschäftigungsverhältnis gebracht haben.

All diese Vorab-Erkundigungen helfen dir, im Gespräch auf der Messe die richtigen Fragen zu stellen. Unternehmenskultur, Werte, was Recruiter an ihrer Beschäftigung schätzen – bei Punkten wie diesen lässt sich gut nachhaken. Neben dem Gespräch selbst solltest du dich auch auf die nonverbale Kommunikation konzentrieren. Das umfasst beispielsweise Aspekte wie dein allgemeines Auftreten oder deine Kleidung.